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Polyfon Festival Basel 2021: Vielseitige Musik zum Entdecken unter freiem Himmel und in den Nachbarclubs.

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Dengue Dengue Dengue © Hilda Melissa Holguin
Dengue Dengue Dengue © Hilda Melissa Holguin
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Das Polyfon ist Treffpunkt für Liebhaber aktueller und überraschender Musik aus der Schweiz und aus der ganzen Welt. Unterschiedliche Sicht- und Hörweisen begegnen sich hier – in Sommerstimmung auf dem Festivalareal und mit Clubfeeling bei den Nachbarn Parterre One, Renée und Kaserne Basel.
Das musikalische Spektrum ist breit und vergössert die Liste der eigenen musikalischen Vorlieben. Wie bei dem polyfonen Projekt Transmitting Voices, bei dem Algerische und Schweizer Musikern aus ihren einzelnen Perspektiven ein neues gemeinsames Hörerlebnis entstehen lassen. 3 Tage lang lädt das Festivalareal mit Marketplace mitten auf dem Kasernenplatz im Kleinbasel zum Einquartieren ein. Mit lauschiger, nachhaltig gebauter Holzbühne und mit Ständen der Quartiergeschäfte und Initiativen, die etwas bewegen wollen. Bands in Sommerstimmung und Mitmach-Formate bei den Explore Events wecken die Entdeckerlust.

Ein neues Hörerlebnis aus verschiedenen Stimmen, Hintergründen und Leidenschaften – In Transmitting Voices kreieren Algerische und Schweizer Musiker ein Jahr lang gemeinsam neue Sounds für das nächste Polyfon. Klänge, Ideen und Inspirationen kommen zunächst in einem digitalen Forum zusammen, bevor sich die Künstler in 2021 live begegnen und gemeinsam die algerische Musikszene erkunden. Was daraus entstehen wird, ist offen – klar ist aber: am Polyfon 2021 werden die Stimmen zusammen kommen und uns mitnehmen auf ihre Entdeckungsreise.
Alyona Alyona
wird uns mit ihren Superkräften aus den Socken hauen. Die von der New York Times als „eine der wichtigsten Künstlerinnen aus Europa 2019” bezeichnete Rapperin, nutzt das Posen und Mackergehabe der Szene was das Zeug hält – nur eben so, wie sie das will – mit Geschichten aus ihrem ukrainischen Vorstadtalltag, mit pompöser Weiblichkeit, mit viel Neon und Trainingsanzügen und mit Spass an der eigenen Sprache.
Mit Floating Points schreitet man erhaben begeistert wie auf einem Spaziergang durch die Natur, bis sich diese plötzlich in einen Club verwandelt, in dem die Basslines einen zum Tanzen antreiben. Dazwischen scheinen die Maschinen immer wieder selbst die Kontrolle zu übernehmen und ihre eigene Sprache aus Signalen zu sprechen. Der Neurowissenschaftler und ausgebildete Pianist Sam Shephard erzeugt mit seinem Spiel mit den Synthies ganze Räume voller komplexer Stimmungen, die einen geradezu in einen Empfindungsrausch bringen, der noch lange nachhallt.
Sanft und gerade zu mystisch verführen Kikagaku Moyo mit indischen Sitarklängen, eingängigen Gitarren, Trommellauten und mit einer liebliche Stimme, deren Worte im Nebel hängen bleiben. Schon eingetaucht in die Sphären des eigenen Bewusstseins, rasen die fünf Musiker aus Tokio plötzlich los, treiben und verausgaben sich auf ihren Instrumenten, was direkt zu körperlichen Reaktionen bei den Zuhörenden führt. Alles wird eingehüllt von den musikalischen «geometrischen Mustern», wie der Name der Band übersetzbar ist – Netzhäute und Trommelfelle werden noch eine Weile in ihren Rhythmen flimmern.
Mit den Viagra Boys kriegt man so richtig Spass am Torkeln, Dosenbier trinken und Herumstampfen. Denn die Schweden geraten auf der Bühne in einen rotzigen Exzess, aber in einen mit Charakter. Die Post-Punk Band aus ausgebildeten Jazzmusikern, Hardcore-Nerds und Karaoke singenden Tätowierern kombinieren einfallsreiches Songwriting mit hypnotischen Grooves und jazzigen Einlagen. Dabei verrät schon ihr Name viel über ihren Humor, mit dem sie elitäre, sich zu ernst nehmende Menschen blass werden lassen und alle anderen zum Toben bringen.
Euphorisierend wie im Fieber mit Energieschub wirbeln Cumbia Rhythmen und kreolische Sounds zusammen mit elektronischen Bässen das Publikum über die Tanzfläche – Dengue Dengue Dengue stecken Körper und Laune an. Die mythologischen Masken und die Formen und Farben machen ihre Show zu einem ganzkörperlichen hypnotischen Tropenerlebnis: heiss, dicht und bunt.
12. bis 14. August 2021

www.polyfon.ch

Episode 26