Das Kunsthaus Baselland gehört zu den führenden Ausstellungshäusern für regionale, nationale und internationale zeitgenössische Kunst in der Region Basel. Auch in diesem Jahr wird ein besonderer Fokus auf Künstler und Künstlerinnen verschiedenen Jahrgangs gelegt werden, die in Basel tätig sind sowie auf internationale Kunstschaffende, die explizit mit dem Ort und der Architektur des Kunsthauses umgehen und daraus neue Werkkomplexe entwickeln. Teilweise werden hier erste grosse Einzelausstellungen für die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler realisiert.
Nachleuchten. Nachglühen Videoinstallationen und Ihre Wegbereiter
Eine Beobachtung der Gegenwart in Realzeit durch neue Medien wie (Hand-)Kamera, Monitor und Rekorder eröffneten seit den 1960er-Jahren Künstlern weltweit neue Möglichkeiten. Woraus hat sich diese neue künstlerische Handschrift entwickelt, welche Rolle spielen kinetische Werke, wie haben sich diese weiterentwickelt, was sind die sogenannten Vorläufermedien, und welche Rolle haben hierbei Schweizer Kunstschaffende im Nebeneinander mit internationalen Kollegen eingenommen? Und schliesslich: Welche Rolle spielt die Entwicklung des Super-8-Films, und können innovative Arbeiten, die einst das Medium auf faszinierende Weise untersuchten, heute noch gelesen und verstanden werden?
Im Zentrum der Gruppenausstellung stehen komplexe Videoarbeiten sowie ihre Vorläufer ab den späten 1950er Jahren, die im Rückblick das Medium auf neuartige Weise genutzt und bis heute eine hohe Wirkung respektive einen Nachklang erwirkt haben. Dank prominenter Leihgaben von beteiligten Künstlerinnen und Künstlern sowie privaten und öffentlichen Sammlungen kann eine Auswahl von wichtigen Videopionierinnen und Videopioniere dieser Etappe neben jüngeren Kolleginnen und Kollegen gezeigt werden.
Mit Werken von Georg Faulhaber, Karl Gerstner, Julio Le Parc, Zilla Leutenegger, Roy Lichtenstein, Gustav Metzger, Oscar Muñoz, Nam June Paik, Sergio Prego, René Pulfer, Pipilotti Rist, Teresa Serrano, Keith Sonnier und Nevet Yitzhak
bis 24. Mai 2021
Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger
Eine Augenübung zur Freude des Hauses
Jahresaussenprojekt 2021
Bereits der Titel der Arbeit spricht Bände: Eine Augenübung zur Freude des Hauses. Gerda Steiner & Jörg Lenzlingers Kunst macht des Öfteren Freude, ohne dass die beiden dabei den Blick auf gesellschaftsrelevante Themen verlieren; oder sollte man sagen, dass sie gerade auf diese Art und Weise die wichtigen Dinge ansprechen? Unser Sein im Hier und Jetzt, unser Verhältnis zur Natur beziehungsweise unseren Respekt gegenüber der Natur, die es immer wieder mit ihrer Schönheit und ihrer Besonderheit vermag, uns zu überraschen. Es geht ihnen aber auch um die Frage, wie respektlos und unverantwortlich wir mit der Natur bisweilen umgehen, anstatt uns als ein Teil von ihr zu verstehen. Wie wenig scheinen wir manchmal an die Kraft in uns als Teil eines Ganzen zu glauben!
bis 31. Dezember 2021
Marina Rosenfeld: We’ll start a fire
Erste grosse Einzelausstellung in der Schweiz der in New York tätigen Komponistin, Klangkünstlerin und bildenden Künstlerin Marina Rosenfeld (*1968 in New York). Ihre Arbeiten verbinden Notation und Improvisation zu skulpturalen Interventionen sowie Soundperformances in Ausstellungsräumen, die Marina Rosenfeld – ausgehend vom jeweiligen Ort — in einen Klang- und Skulpturparcours wandelt.
11. Juni bis 26. September 2021
Andrea Blum: Parallel Lives
Das Werk von Andrea Blum (*1950, USA) ist an der Schnittstelle von Skulptur, Architektur und Design angesiedelt. Seit den 1980er Jahren realisiert sie permanente und temporäre Projekte in Europa und den Vereinigten Staaten. Ihr Schaffen thematisiert das Verhältnis zwischen der sozialen/politischen Sphäre und der privaten/psychologischen Sphäre. Indem sie Humor und Zynismus verquickt, untersucht sie die Bedingungen, die unsere Kultur strukturieren — mal aus nächster Nähe, dann wieder mit etwas Distanz. Auf diese Weise macht sie deutlich, inwiefern wir als Individuen von diesen Bedingungen geprägt sind.
11. Juni bis 26. September 2021
Anna Maria Maiolino
In the sky I am one and many and as a human I am everything and nothing
In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in der Schweiz verbindet die in Italien geborene brasilianische Künstlerin Anna Maria Maiolino (*1942) ihre frühen Videos, Filme, Fotografien und Texte zu einer grossen Narration, die ihr gesamtes künstlerisches Schaffen sowie ihr Leben von den 1970er Jahren bis heute widerspiegelt. In ihrem Œuvre erforscht Maiolino ihre Identität als Frau, Künstlerin und Immigrantin, insbesondere im Hinblick auf die Zeit der brasilianischen Militärdiktatur von den 1960er bis in die 1980er Jahre.
11. Juni bis 26. September 2021
www.kunsthausbaselland.ch